Sergej Lukianenko
Taschenbuch: 528 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (6. März 2006)
ISBN-13: 978-3453532007
Klappentext
Vampire,
Gestaltwandler, Hexen, Magier - seit ewigen Zeiten leben die
sogenannten "Anderen" unerkannt in unserer Mitte. Und seit ewigen Zeiten
stehen sich die Mächte des Licht und die Mächte der Finsternis
unversöhnlich gegenüber, zurückgehalten nur durch einen vor Jahren
geschlossenen Waffenstillstand. Zwei Organisationen - den "Wächtern der
Nacht" und den "Wächtern des Tages" - obliegt es, das empfindliche
Gleichgewicht der Kräfte aufrecht zu erhalten. Doch nun droht dieses
Gleichgewicht zu kippen und die Welt ins Chaos zu stürzen ...
Frankys Kritik
Der
Klappentext ist derselbe wie zum ersten Band. Da hat es sich der Verlag
recht leicht gemacht. Lukianenko ebenfalls: Er behält die Dreiteilung
bei, wechselt aber die Seite und berichtet dieses Mal überwiegend aus
der Sicht der dunklen Anderen.
Geschichte 1: Zutritt für Unbefugte erlaubt
Alissa,
dunkle Hexe und ehemalige Geliebte Sebulons, dem Anführer der Tagwache
Moskaus, soll sich nach einem Kampf mit der Nachtwache als Betreuerin im
Jugendlager Artek erholen und ihre Kräfte zurückgewinnen. Gleiches gilt
für den lichten Magier Igor. Ohne von ihrer Herkunft und Zugehörigkeit
zu wissen, verlieben sich die Beiden ineinander. Als ihre Kräfte
zurückkehren und so ihre Identitäten offenbart werden, bahnt sich ein
Drama an.
Geschichte 2: Fremd unter Anderen
Ein Unbekannter
ohne Gedächtnis, aber mit einem Koffer voll Geld und ungeahnten Kräften
zieht es auf seltsame Weise nach Moskau. Tag- wie Nachtwache werden auf
ihn aufmerksam und rätseln gemeinsam, was es mit dem Fremden auf sich
hat, dessen Kräfte stetig wachsen. Zugleich wird von Sektierern die
Kralle Fafnirs – dem Drachen aus dem Nibelungenlied - nach Moskau
getragen. So bahnt sich von mehreren Seite Unheil an.
Geschichte 3: Eine andere Kraft
In
Prag tritt die Inquisition zusammen, um im Streit zwischen Lichten und
Dunklen den Vorfall zwischen Alissa und Igor aus der ersten Geschichte
zu beleuchten und Sebulons Wirken im Zusammenhang mit der Kralle Fafnirs
aus der zweiten Episode. Anton, Hauptfigur aus „Wächter der Nacht“
vertritt die Nachtwache und Edgar, dunkler Magier, die Interessen der
Nachtwache. In diesem Duell treten Erkenntnisse ans Tageslicht, die die
Ereignisse des ersten Buches in einem neuen Licht erscheinen lassen.
Anders
als bei den Wächtern der Nacht fungiert der Ermittler Anton dieses Mal
nicht als verbindender Ich-Erzähler und er tritt auch erst in der
dritten Geschichte in Erscheinung. Aus diesem Grund wirkt das zweite
Buch auch noch fragmentarischer als es bereits das Erste getan hat.
Lukianenko geht es diesmal mehr darum, die Rolle der Dunklen stärker zu
beleuchten und die Inquisition als vermittelnde und kontrollierende
Kraft darzustellen.
„Wächter des Tages“ ist damit nicht ganz so
stark wie sein Vorgänger, aber allemal faszinierend und – soviel sei
bereits vorweggenommen – eine unerlässliche Vorbereitung auf den
nächsten Band.