Wächter des Zwielichts
Sergej Lukianenko
Taschenbuch: 480 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (4. September 2006)
ISBN-13: 978-3453531987
Klappentext
"Wächter
des Zwielichts" ist nach "Wächter der Nacht" und "Wächter des Tages"
der dritte große Roman in Sergej Lukianenkos Bestsellersaga um die so
genannten »Anderen« - Vampire, Gestaltwandler, Hexen und Magier -, die
seit ewigen Zeiten unerkannt in unserer Mitte leben. Zwei Organisationen
obliegt es, den Frieden zwischen den Mächten des Lichts und den Mächten
der Dunkelheit zu erhalten. Doch dieser Friede hat nun keinen Bestand
mehr - und auf Moskaus Straßen tobt die entscheidende Schlacht ...
Frankys Kritik
Auch
der dritte Teil der Geschichte über die Anderen gliedert sich, wie
bereits gewohnt, in drei Teile oder besser gesagt, in drei Episoden.
Dieses mal verbindet aber mehr als nur ein roter Faden die drei
Geschichten. Damit strebt der Roman unaufhaltsam einem dramatischen
Höhepunkt entgegen. Vielleicht ist dies der Tatsache geschuldet, dass
Wächter des Zwielichts eigentlich der letzte Teil einer Trilogie werden
sollte, doch der Autor noch beim Schreiben den Entschluss fasste,
weitere Teile folgen zu lassen. Demzufolge bleiben noch etliche
Geheimnisse ungelöst, obgleich das Finale die größte Kraft (gemessen an
seinen beiden Vorgängern) bietet. Handlungstechnisch beschäftigt sich
Lukianenko dieses Mal auf das Wesen der Anderen und ihre Unterschiede zu
den Menschen und die Gemeinsamkeiten.
Erste Geschichte: Niemandszeit
Nachtwache,
Tagwache und die Inquisition erhalten die beunruhigende Nachricht, dass
ein Mensch in einen Anderen verwandelt werden soll. Hielt man dies
bisher zwar für unmöglich, setzen alle drei Institutionen doch ihre
Ermittler an den Fall. Die Nachtwache schickt Anton, die Dunklen dessen
Freund, den Vampir Kostja und als Inquisitor macht sich Edgar auf den
Weg. Bald wird ihnen klar, dass eine Verwandlung nicht nur möglich ist,
sondern auch in der Vergangenheit bereits geschehen ist.
Zweite Geschichte: Niemandsraum
Antons
wohlverdienter Urlaub wird vom Erwachen der Hexe Arina aus einem
60jährigen Schlaf gestört. Sie soll im Besitz des sagenhaften Fuarans
sein, einem Buch, mit dem angeblich die Verwandlung von Menschen in
Andere möglich sein soll. Zudem enthält es noch weitere Informationen,
die das Wesen der Anderen in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt.
Dritte Geschichte: Niemandskraft
Die
Enthüllungen des Fuarans, das inzwischen gestohlen wurde,
demoralisieren Anton derart, dass er den Dienst bei der Nachtwache
quittieren will. Sein Vorgesetzter, der lichte Magier Geser, kann ihn
dennoch zum Fortführen seiner Ermittlungen bewegen. Der Dieb des Fuarans
scheint für Anton kein Unbekannter zu sein. Unter Mithilfe seines
Bekannten Sass aus der ersten Geschichte, der tatsächlich zu einem
Anderen geworden ist, versucht Anton den Dieb zu stellen, der mehr
beabsichtigt, als nur einen Menschen zu verwandeln.
Die
Beschränkung auf Anton als alleinigen Erzähler tut dem dritten Band der
Wächterreihe außerordentlich gut, gab sich Teil zwei doch etwas
verworren und uneinheitlich. Da inzwischen zwei weitere Bände erschienen
sind, erhebt sich beim Leser keine Erwartungshaltung eines endgültigen
Abschlusses, was die Wirkung des Finales erhöht, kann er sich doch auf
Auflösung der Handlungsfäden dieses Buches konzentrieren, ohne auf
endgültige Antworten zu müssen. Die bleiben nach wie vor den späteren
Bänden vorbehalten. Ein spannender Band mit vielen melancholischen
Anklängen. Ein wirklicher Höhepunkt der Reihe.
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