Montag, 29. April 2013

Roger Peyrefitte: Heimliche Freundschaften

Heimliche Freundschaften
Roger Peyrefitte

Gebundene Ausgabe: 350 Seiten
Verlag: Knaus Albrecht (Februar 1990)
ISBN-13: 978-3813531954


Klappentext
 

In Saint -Claude, einem katholischen Knabeninternat herrscht eine strenge Schulordnung und religiöse Disziplin, die von zwielichtigen und unberechenbaren Patres überwacht wird. Als Georges und Alexander, zwei strahlende und leidenschaftliche Jungen, sämtliche Vorschriften trotzen und einander näherkommen, sollen sie voneinander getrennt werden. Die dramatischen Folgen sieht niemand voraus ...


Frankys Kritik
 

1944 geschrieben war der Roman zweifelsfrei mutig, doch auch in der heutigen Zeit über die (gegenseitige) Liebe eines Vierzehnjährigen und eines Zwölfjährigen zu schreiben, wäre nicht ohne gesellschaftliche Brisanz. Die Sprache Peyrefittes kommt lyrisch und ein wenig altbacken daher, was stellenweise doch etwas viel Pathos mit sich bringt. Der Autor vertieft sich zudem in epische Beschreibungen von Liturgie und religiösen Hintergründen. Das ist trotz allem interessant zu lesen. Es lenkt zwar nicht von der eigentlichen Geschichte ab, läßt diese aber doch etwas in den Hintergrund treten. Trotzdem werden die Gefühle der Protagonisten gut herausgearbeitet, ihre Beweggründe, ihre Entwicklung sowie der gesellschaftlliche, moralische Stand der Zeit glaubwürdig dargestellt.

Ich fand das Buch nicht ganz leicht zu lesen, dennoch hat es mit mitgerissen und bewegt. Dass diese Beziehung nicht glücklich enden kann, war damals zur Zeit der Entstehung des Romans ebenso klar wie heute. Und gerade dieser Umstand ist für mich nicht weniger erschütternd wie die Geschichte selbst.



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