Das neue Buch Genesis
Bernard Beckett
Gebundene Ausgabe: 171 Seiten
Verlag: Script5 (15. September 2009)
ISBN-13: 978-3839001035
Klappentext
Dies
ist unsere Geschichte, wie man sie uns gelehrt hat. Das ist unsere
Genesis. Ein Land, abgeschottet vom Rest der Welt, am Ende des 21.
Jahrhunderts: Anax steht vor der Prüfungskommission der Akademie. Fünf
Stunden hat sie Zeit, um zu beweisen, dass sie würdig ist, in diese
mächtige Institution aufgenommen zu werden. Ihr Prüfungsthema kennt sie
so gut wie ihre eigene Geschichte: Adam Forde ist der Held ihrer
Kindheit, der Mann, dessen Rebellion die Geschichte ihres Landes für
immer prägte. Doch Anax weiß längst nicht alles über die Rolle, die Adam
gespielt hat. Sie muss einsehen, dass die Geschichte, wie sie sie
kennt, eine Lüge ist. Und dass die Akademie nicht ist, was sie scheint.
Ein meisterhaft gestrickter Roman über das Wesen des Menschseins mit
einer verstörenden Auflösung.
Frankys Kritik
Schon
wieder ein kurzes Buch, mit denen ich mich bekanntlich schwer tue. Doch
die Geschichte besticht durch einen interessanten Ansatz und mit einer
ungewöhnlichen Form. In fünf Stunden mündlicher Prüfungszeit erfahren
wir rückblickend alles über einen Volkshelden, sein Leben und sein
Wirken in einer Art Zwiegespräch zwischen Prüfling und Prüfer. Dabei
breitet sich das Panoptikum einer Dystopie vor uns aus, eine
postapokalyptische, isolierte Gesellschaft wird beschrieben. Dabei
wandelt sich das Thema von Buch und Prüfung langsam von der (fiktiven)
Geschichtsschreibung über die Heldenbiografie hin zu einem Diskurs über
Ethik und künstliche Intelligenz.
Der doppelte Twist am Ende des
Buches wirkt so überraschend nicht, da man bereits im Klappentext auf
eine ungewöhnliche Auflösung hingewiesen wird. So empfand ich das Finale
eine wenig knapp geraten. Der Autor wollte sich vermutlich nicht mit
langwierigen Erklärungen die Wucht der Überraschung nehmen lassen.
Deshalb bleibt einiges ein wenig in der Luft hängen und muss vom Leser
selbst zusammengereimt werden.
Als Kritikpunkt sehe ich, dass die
Figur der Hauptprotagonistin ein wenig farblos bleibt. Man erfährt
recht wenig über ihr Vorleben und ihre Meinung, da letztere innerhalb
der Prüfung außen vor zu bleiben hat. Diese Unterlassung ist angesichts
des Finales durchaus verständlich, wäre erzähltechnisch aber durchaus
lösbar gewesen.
So bleibt ein interessantes Buch mit einem interessanten Thema, das eigentlich nach etwas mehr verlangt.
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